Wer einen neuen Wagen erworben hat und nun schnell die ersten Kilometer damit zurücklegen möchte, muss zuvor den Prozess der Versicherung durchlaufen.
Obwohl jeder Autofahrer schon damit zu tun hatte, fehlt es oft an Hintergrundwissen. Deshalb konnten sich auch die drei folgenden Mythen im Laufe der Jahre halten.
1. Preisliche Differenzen zwischen den Versicherern sind zu vernachlässigen
Tatsächlich sind viele Autofahrer der Meinung, die Wahl der Versicherung spiele eine zweitrangige Rolle, da sich die Preise nur wenig voneinander unterscheiden würden. Die Praxis offenbart hier jedoch ein ganz anderes Bild. Tatsächlich ist es bei einer guten Autoversicherung möglich, in den Genuss einer fairen Prämie zu kommen.
Qualität und Leistung müssen sich nicht zwingend im Preis wiederspiegeln. Häufig bringen die Versicherer ihr gutes Verhältnis von Preis und Leistung durch eine umfangreiche Absicherung des Kunden zum Ausdruck. Doch nur wer sich vor der Wahl der Versicherung die Mühe eines Vergleichs macht, kommt in den Genuss dieser attraktiven Angebote.
2. Die Vollkasko-Versicherung ist besonders preiswert
Die Vollkasko-Versicherung besitzt in Deutschland nach wie vor einen besonderen Ruf. Sie sichert schließlich den Fahrer selbst in Schadensfällen ab, für die er selbst zu Teilen verantwortlich gemacht werden könnte. So ist es absolut sorgenfrei möglich, hinter das Steuer zu sitzen. Dennoch ist dieser Mythos nicht richtig – denn es hängt von den individuellen Umständen ab, welcher Tarif nun am besten geeignet ist. Wer sich für den Kauf eines in die Jahre gekommenen Gebrauchtwagens entscheidet, sollte sich nicht für die hohen Kosten der Vollkasko-Versicherung entscheiden. Hier übersteigen die Prämien in vielen Fällen schnell den Restwert des Fahrzeugs.
Eine Vollkasko-Versicherung lohnt sich besonders dann, wenn ein hochpreisiger Neuwagen erworben wurde, der gebührend abgesichert werden soll. Das Mittelmaß ist wiederum bei der Teilkasko-Versicherung anzusiedeln, die durch eine Selbstbeteiligung sogar noch mit einer günstigeren Grundgebühr ausgestattet werden kann.
3. Fahranfänger müssen immer höhere Kosten tragen
Wer zum ersten Mal einen eigenen Wagen erwirbt, wird von den Versicherern der Gruppe der besonders riskanten Fahrer zugeordnet. Dies ist in erster Linie der geringen Erfahrung hinter dem Steuer geschuldet. Gerade für junge Menschen, die noch am Anfang ihres Berufslebens stehen, stellt die KFZ-Versicherung dadurch häufig eine finanzielle Belastung dar. Der Mythos selbst kann jedoch nur zu Teilen bestätigt werden. Denn es gibt praktische Möglichkeiten, um den Versicherungsbeitrag auf monatlicher Basis zu reduzieren.
Das wohl bekannteste Mittel hierzu stellt die Zweitwagenregelung dar. Dabei wird das Fahrzeug als Zweitwagen der Eltern angemeldet. Sitzen diese schon einige Jahre hinter dem Steuer und sind dabei unfallfrei geblieben, so verringert sich der Kostenpunkt.
Achtung: Um trotz der Zweitwagenregelung als junger Fahrer versichert zu sein, ist es notwendig, die eigene Person mit in den Vertrag aufzunehmen. Ansonsten zahlt die Versicherung im Falle eines Unfalls womöglich nicht.
Einige Mythen, die sich im Laufe der Zeit zur KFZ-Versicherung herausgebildet haben, können demnach als Relikte der Vergangenheit betrachtet werden. Beim Abschluss der nächsten Versicherung ist es dann guten Gewissens möglich, eine freie Entscheidung zu treffen, die sogleich den eigenen Geldbeutel schont.
Quelle: fz Bildquelle: Th. Reinhardt - Pixelio.de