Als die Partnerschaft vom Formel-1-Team von Red Bull angekündigt wurde, war die Überraschung groß. Der internationale Pokerraum PokerStars erwies sich seither als idealer Partner des Weltmeisterteams, die Kooperation wurde daher fortgesetzt.
Das ist nicht überraschend, schließlich profitieren beide Partner von der ungewöhnlichen Zusammenarbeit. Immerhin bestimmen in beiden Sportarten die gleichen Disziplinen den Weg zum Erfolg.
Beide vermitteln Einsatz, Kraft und Leidenschaft nach außen
Red Bull Racing und PokerStars verbindet auf den ersten Blick lediglich die Farbe im Namen. Sowohl das Formel-1-Team als auch der Pokerraum PokerStars tragen die Farbe Rot nicht nur in ihrem Namen, sondern auch in ihrem Markenauftritt nach außen. Diese steht für Kraft, Feuer und Leidenschaft und symbolisiert damit perfekt das Umfeld der jeweiligen Unternehmen. Doch neben dem bedingungslosen Einsatz für den Erfolg verbindet die beiden Firmen noch sehr viel mehr. Schließlich geht es nicht nur im Denksport Poker um die Anwendung der richtigen Strategie, Mathematik und Psychologie, sondern auch im Motorsport.
Die beste Strategie gewinnt
Die Formel 1 ist eben nicht eine Rennsportserie, bei dem jenes Team gewinnt, das über das beste Auto verfügt, sondern vor allem jenes, das sich den Bedingungen und den Gegnern am besten anpasst. Technische Brillanz legt lediglich den Grundstein für den Erfolg, doch dieser muss erst rund um das Rennen hart erkämpft werden. Dabei unterscheidet sich der Motorsport nicht vom Pokern. Nicht umsonst gilt der erfolgreiche Reifenpoker bei vielen Rennstrecken als entscheidendes Puzzleteil, das gleich starke Teams im Ergebnis unterscheidet. Hier gilt es viele Faktoren, wie die Beschaffenheit der Rennstrecke oder das Wetter, zu berücksichtigen und im Notfall rasch auf Veränderungen zu reagieren.
Diesen Zugang kennen Pokerspieler ebenso aus ihrem Alltag. Sie sind gezwungen, sich regelmäßig neu auf ihre Gegner einzustellen. Je nach Zugang und Wissen, um dessen Fähigkeiten, muss die jeweilige Strategie formuliert und adaptiert werden. Wer ausschließlich auf seinen eigenen Fähigkeiten beharrt, wird sein Spiel verlieren; schließlich steht er selbst unter permanenter Beobachtung.
Daten bestimmen den Weg
Die Basis dazu liefern in beiden Sportarten Daten aus der Vergangenheit sowie die Mathematik. Sie dient als Werkzeug für die richtige Interpretation der Vergangenheit und damit als Hilfsmittel, um die Zukunft zu bewältigen. In der Formel 1 sind dies die Telemetriedaten des eigenen Fahrzeugs, Fahrerstatistiken und Erfahrungen aus den Boxenstopps. Diese Datenflut will umfassend analysiert und interpretiert werden, um aus Fehlern zu lernen. Der Reifenwechsel zum richtigen Zeitpunkt sorgt eben nicht nur im Alltag für Sicherheit, sondern auch im Rennen. Beim Pokern liegen zumindest die Erfolgswahrscheinlichkeiten für jede nur denkbare Pokerhand in jeder denkbaren Situation am Tisch offen.
Doch das allein reicht nicht aus, um Gegner zu bezwingen. Hier greift die Psychologie ins Geschehen ein. Sie übermittelt „Daten“ über die Vorgehensweise der anderen Spieler und ermöglicht es, diese als „Bumerang“ gegen sie einzusetzen. Das erfordert jedoch viel Erfahrung, Menschenkenntnis und blitzschnelle Reaktion. Psychologische Tricks dienen dazu, den Gegner zu verwirren, um ihn so aus dem Konzept zu bringen.
Psychologie verwirrt die Gegner
Doch alle diese Kniffe kennt man auch aus der Formel 1. Dort versuchen die Stars bereits im Vorfeld alles, um gegnerische Teams zu verwirren oder auf eine falsche Fährte zu locken. Deutschlands Rekord-Weltmeister Michael Schumacher galt einst als Meister dieser Strategie. Er übte auf seine härtesten Gegner permanent Druck aus, um sich so einen Vorteil im Rennen zu verschaffen. Das galt für Interviews in den Medien ebenso wie für den persönlichen Kontakt vor dem Rennen. Das Team von Red Bull hat die Dominatoren der letzten Jahre abgelöst. Galten die Silberpfeile von Mercedes jahrelang als beinahe unschlagbar, so hat sich Red Bull diesen Status jetzt erarbeitet.
Ausschlaggebend dafür ist auch Max Verstappen. Der Niederländer sicherte sich 2021 im letzten Rennen seinen ersten Titel und ist seither nicht mehr zu bremsen. Nach drei Weltmeistertiteln in Serie befindet sich der Titelverteidiger auch in diesem Jahr auf Siegeskurs, lediglich sein Teamkollege Sergio Perez kann ihm halbwegs auf den Fersen bleiben. Diese extreme Dominanz ärgert die gegnerischen Teams und freut die Sponsoren. Davon hat Red Bull reichlich, darunter befinden sich zahlreiche bekannte Marken wie der Uhrenhersteller TAG Heuer, der Softwareriese Oracle oder der Reifenhersteller Pirelli. PokerStars sticht dabei hervor und kann sich jährlich auf eine ganz besondere Rennstrecke freuen.
Diese liegt mitten in Las Vegas. Der spektakuläre Kurs sichert der Zusammenarbeit automatisch viel Aufmerksamkeit, schließlich findet in der Wüste von Nevada jährlich die Poker-Weltmeisterschaft statt. Der Pokerraum ist aufgrund seines Logos, einem Pokerchip und der roten Pik sofort erkennbar. Dieser prangt nicht nur auf dem Auto, sondern während des Rennens in der ganzen Stadt. Angesichts des großen Erfolgs spricht viel dafür, dass die beiden Unternehmen auch in Zukunft gemeinsam in der Öffentlichkeit auftreten werden.
Bildquelle: Bild von Sandor Foszto auf Pixabay (nicht pixelio.de)