Der Drehmomentschlüssel, auch Kraftschlüssel genannt, sind aus der Industrie, Mechanik und Feinmechanik nicht mehr wegzudenken. Doch welche Ausführungen gibt es und was ist der Unterschied zwischen einer Ratsche sowie einem Kraftschlüssel? Erfahren Sie im folgenden Ratgeber, welcher Drehmoment der Richtige für Sie ist.
Was ist ein Kraftschlüssel?
Bei einem Kraftschlüssel handelt es sich um ein Werkzeug. Es wird eingesetzt, um Muttern und Schrauben mithilfe von Hebelkraft festzuziehen. Jede von ihnen erfordert unterschiedlich viel Kraft, um befestigt zu werden. Das aufzuwendende Maß an Kraft nennt man Drehmoment oder Anzugsmoment.
Kraftschlüssel existieren in allen Größen und Formen sowie als manuelle oder digitale Ausführung. Sie kommen in Werkstätten, der Zahnmedizin und Industrie zum Einsatz.
Wozu brauche ich einen Kraftschlüssel?
Mit einem Kraftschlüssel können Sie Muttern und Schrauben mit einem bestimmten Drehmoment passgenau anziehen. Das Instrument ermöglicht den Anzug von Befestigungselementen mit der richtigen Spannung. Dabei wird das Drehmoment in Newton ausgedrückt. Üben Sie eine Kraft von 100 Newton (N) auf einen Hebel mit einer Länge von einem Meter aus, handelt es sich um einen Newtonmeter (Nm).
Was ist der Unterschied zwischen einer Ratsche und einem Kraftschlüssel?
Anders als ein Kraftschlüssel sorgt eine Ratsche nicht automatisch dafür, dass das eingestellte Drehmoment nicht überschritten wird. Ersterer gibt hingegen ein fühl- sowie hörbares Klicken von sich und generiert keine weitere Kraft mehr, sobald der Anzugsmoment erreicht ist. Er eignet sich daher ideal für den sicheren Einsatz und vermeidet Beschädigungen durch zu hohe Spannung.
Warum Kraftschlüssel die bessere Wahl sind
Kraftschlüssel ermöglichen sicheres und präzises Arbeiten. Bolzen, Muttern, Schrauben sowie sonstige Befestigungselemente werden schonend behandelt und profitieren vom optimalen Drehmomentwert. Das Ergebnis ist eine deutlich verbesserte Qualität durch stabile Schraubverbindungen.
Was passiert, wenn ich keinen Kraftschlüssel verwende?
Kraftschlüssel werden vor allem für den Reifenwechsel bei Kraftfahrzeugen empfohlen. Beim Anzug von Schrauben und Muttern ist es wichtig, dass das Anzugsmoment weder zu hoch noch zu gering ist.
In beiden Fällen drohen beim händischen Anziehen technische Defekte:
- Bei zu geringer Spannung können sich die Räder ablösen.
- Bei zu hoher Spannung können Bolzen abreißen, Gewinde ausreißen, Überdehnungen sowie Verspannungen von Radnaben, Bremsteilen oder Felgen entstehen.
Lohnt sich der Kauf eines Kraftschlüssels?
Der Kauf eines Kraftschlüssels lohnt sich bereits dann, wenn Sie lediglich den Reifenwechsel bei Ihrem Fahrzeug selbst vornehmen. Das Werkzeug lässt sich jedoch auch zu weiteren Zwecken verwenden und ist daher recht vielseitig.
Übliche Anzugsmomente bewegen sich von 40 bis 150 Nm und eignen sich für Gewinde von M 10 x 1,25 bis M 14 x 1,5. Moderne Ausführungen funktionieren elektronisch und gestatten die Hinterlegung verschiedener Schraubfälle mit eigenen Grenzwerten sowie Verschraubungsdaten.
Welche Kraftschlüssel sind die besten?
Welcher Kraftschlüssel der beste für Ihre Zwecke ist, hängt von der geplanten Verwendung ab. Sie arbeiten überwiegend mit schweren, großen Muttern und Schrauben? Dann eignen sich ¾ bis 1 Zoll. Kleinere Werkstücke können Sie mit ¼ oder 3/8 Zoll bearbeiten.
Neben der Größe ist das Drehmoment essenziell. Möchten Sie am Auto oder Motorrad schrauben, empfehlen wir Kraftschlüssel mit 0 bis 250 Nm und ½ Zoll.
Fazit zu Kraftschlüsseln
Kraftschlüssel ermöglichen präzises, sicheres Befestigen von Schraubelementen beim Heimwerken sowie im gewerblichen Kontext. Dank verschiedener Größen sowie Anzugmomente ist das Werkzeug vielseitig einsetzbar, verhindert Beschädigungen an Werkstücken und ist somit eine gute Investition für technisch Versierte.
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