Sie sind niedlich, kurios – und gleichzeitig offensichtlich eine gute Geldanlage. Mini-Oldtimer sind in Mode. Die Kleinstwagen aus den 50er Jahren finden immer mehr Liebhaber in Europa und in den USA. Die Folge davon: Die Preise steigen deutlich und verwandeln die Mini-Flitzer gleichzeitig in eine gute Investition für die Zukunft.
Es sei „das Besondere, das Aufsehenerregende“, das viele Fans an den Kleinstwagen und Rollermobilen fasziniere, sagt Classic-Data-Marktbeobachter Marius Brune der Zeitschrift „Oldtimer Markt“. Auf Oldtimerveranstaltungen gelten die neugierigen Blicke meist nicht dem x-ten Porsche 911, sondern den Kleinstwagen und Rollermobilen.
Für die Preisentwicklung zähle generell wie bei den „großen“ Oldtimern Markenname und Seltenheit, so Brune. Von den kleinen Flitzern der Nachkriegszeit wurden entweder nur wenige gebaut oder es sind nur wenige erhalten, dementsprechend sind die Preise in den vergangenen Jahren in die Höhe geschnellt. Um 159 Prozent ist beispielsweise der Wert eines FMR Tg 500 – der sportlichen Variante des Kabinenrollers aus den Jahren 1957-1961 – in den vergangenen fünf Jahren gestiegen. Von dem auch „Tiger“ genannten Fahrzeug wurden nur 320 Stück gebaut, er kostet in Zustandsnote zwei mehr als 100.000 Euro. Sein populärer Bruder, der Schneewittchensarg-Messerschmitt aus den 50er Jahren, hat immerhin sechs bis sieben Prozent an Wert hinzu gewonnen.
Auch Sammler in den USA haben die Microcars für sich entdeckt. Als vor ein paar Wochen die Sammlung des amerikanischen Kaugummi-Millionärs Bruce Weiner versteigert wurde, ließen sich die mehr als 500 registrierten Bieter vor Ort sowie weitere 650 Telefon- und Online-Bieter zu fünf- und sechsstelligen Kaufpreisen hinreißen. Den Höchstpreis erzielte ein FMR Tg 500, der für 322.000 Dollar unter den Hammer kam. Marktbeobachter Marius Brune allerdings relativiert die Bieterhysterie: „Die Rekordsummen sind natürlich nicht eins zu eins übertragbar und als aktuelle Wertnotierungen zu übernehmen.“ Aber auch die Marktbeobachtung sieht eine klare Richtung, „und die ist nach oben“, so Brune.
Quelle: dmd