Porsche setzt auf Nachhaltigkeit in der Luxusklasse und schickt den Panamera als Hybridmodell auf den Markt. Mit dem Modell verschieben sich auch die sportlichen Grenzen in der Kategorie alternativer Antrieb: Der Elektromotor beschleunigt den schwäbischen Sportler auf bis zu 135 km/h. Gleichzeitig ist der Panamera S E-Hybrid das erste Auto in diesem Segment, das dank der Plug-in-Hybridtechnik bis zu 36 Kilometer weit emissionsfrei fährt, nach Herstellerangaben kombiniert 3,1 Liter auf 100 Kilometer verbraucht und einen CO2-Ausstoß von 71 Gramm je Kilometer erreicht.
Die Verbrauchswerte wurden unter den Laborbedingungen des Neuen Europäischen Fahrzyklus (NEFZ) berechnet. Porsche selbst gibt als Reichweite je nach Fahrweise 18 bis 36 Kilometer an und ermittelte auf der 65 Kilometer langen sogenannten Stuttgart-Runde einen Verbrauch von 4,4 Liter je 100 Kilometer. Der Panamera S E-Hybrid steht vom Juli an für 110.409 Euro bei den Händlern.
Dank der Kombination aus Elektro- und aufgeladenem V6-Verbrennungsmotor erreicht der Panamera S E-Hybrid eine Höchstgeschwindigkeit von 270 km/h. Als Systemleistung der beiden Antriebseinheiten stehen dem Fahrer 306 kW/416 PS zur Verfügung, und zusammen mit einem Drehmoment von 590 Nm zwischen 1.250 und 4.000 Umdrehungen gehört die Luxuslimousine auch in der nachhaltigen Variante zum unangefochtenen Herrscher über die linke Autobahnspur. Von Null bis 100 km/h vergehen gerade mal 5,5 Sekunden.
Als Energiespeicher arbeitet eine neu entwickelte Lithium-Ionen-Hochvolt-Batterie, die im Vergleich zu den Nickelmetallhydrid-Akkus in der konventionellen Vollhybrid-Version des Panamera mit 9,4 Kilowattstunden mehr als die fünffache elektrische Leistung liefert. Die Kraftübertragung übernimmt die bewährte Tiptronic S mit acht Gängen, die für die zusätzlichen Hybridfunktionen entsprechend überarbeitet wurde.
Während sich bei den anderen Modellen aus Zuffenhausen der Antrieb nach dem Anlassen selbstbewusst meldet, geschieht beim Panamera S E-Hybrid akustisch zunächst gar nichts. Jede Fahrt beginnt mit elektrischem Antrieb und daher fast geräuschlos – nur die Reifen hinterlassen ein leichtes Knirschen im Kies der Auffahrt. Dank des von der ersten Umdrehung an hohen Drehmoments des Elektromotors bietet auch die rein elektrische Fahrt zum Arbeitsplatz durchaus dynamische Momente – nur eben ohne lokale Emissionen, aber auch ohne Sound. Bei Bedarf kann allerdings mittels Kickdown die gesamte Leistung der beiden Antriebe abgerufen werden. Nur wenn der Elektroantrieb im Boost-Modus unterstützend eingreift macht sich die Technik für Fahrer und Passagiere bemerkbar – ansonsten verlaufen die Übergänge unmerklich.
Über einen Schaltknopf neben dem Schalthebel kann ein Lademodus aktiviert werden. Der empfiehlt sich zum Beispiel auf Autobahnstrecken, denen sich eine Fahrt durch eine Innenstadt anschließt, die man im Elektromodus absolvieren will. Innerhalb einer halben Stunde sind die Energiespeicher hier zu 80 Prozent aufgeladen. In der Sporteinstellung schließlich wird zusätzliche Leistung aktiviert, wenn die Stellung des Gaspedals 80 Prozent erreicht – dann arbeiten Elektro- und Verbrennungsantrieb zusammen, um die volle Power abzurufen. Außerdem kann der Hybrid-Panamera auch „segeln“. Nimmt der Fahrer während der Fahrt den Fuß vom Gas, stellt sich der Verbrennungsmotor automatisch ab und nutzt die durch die Verzögerung entstehende Energie zum Laden der Batterien. Auch beim Bremsen wird die ansonsten als Wärme in die Umwelt abgegebene Energie genutzt, um die Akkus zu laden.
Während der Plug-in-Panamera noch auf seine Markteinführung wartet, arbeiten die Porsche-Ingenieure bereits an einer Weiterentwicklung des Hybridantriebs. In der nächsten Generation soll die Leistung des Elektroantriebs auf 95 kW/129 PS gesteigert werden und dann ein Drehmoment von 400 Nm entwickeln. Um diese Werte zu erreichen muss allerdings die Kühlung neu konzipiert werden. In Zukunft wird eine Kombination aus Luft- und Wasserkühlung für die angemessene Temperierung des E-Motors sorgen.
Die andere, nachhaltigere Ausrichtung der Limousine macht sich auch bei einigen Details bemerkbar. Im Gegensatz zu den anderen Porsche-Modellen besitzen die Instrumente des Panamera-Hybrid neon-grüne Zeiger, und außerdem informiert eine eigene zusätzliche Anzeige über den aktuellen Energiefluss und den Zustand der Batterie. Neben diesen konventionellen Informationswegen bietet eine zusätzliche App die Möglichkeit, den Ladezustand sowie die elektrische Reichweite und die voraussichtliche Dauer des Ladevorgangs abzurufen. Als Option kann die App auch die Klimaanlage regeln.
Geladen wird der Panamera über eine mitgelieferte Ladestation für die heimische Garage. Zum Laden innerhalb von 2,3 Stunden reicht ein herkömmlicher Haushaltsanschluss. Um den Panamera noch „grüner“ fahren zu können, empfiehlt Porsche einen Vertrag mit dem Stromlieferanten Lichtblick, der nachhaltig erzeugte Energie vertreibt.
Quelle: dmd